Am Anfang war die Arroganz. Von oben herab auf andere blickend, begannen europäische Staaten vor mehr als 500 Jahren große Teile der Welt zu erobern und auszurauben. Möglich war das dem sogenannten Westen aber „nicht durch die Überlegenheit seiner Ideen oder Werte“, wie der keineswegs linke Politologe Samuel P. Huntington im Buch „Kampf der Kulturen“ schon 1996 schrieb. Ausschlaggebend war „seine Überlegenheit bei der Anwendung von organisierter Gewalt“. Die alten Formen von Kolonialismus und Sklaverei sind zwar verschwunden, aber jetzt kämpfen neue Bewegungen wie „Black Lives Matter“ global gegen heutige Formen der Diskriminierung. Konservative Kräfte verdammen diese „Wokeness“, den Einsatz für Diversität und Inklusion, als zerstörerischen Angriff auf die westliche Identität. Doch, wie die folgenden Seiten zeigen, gehen mitten in diesem Kulturkampf die Bemühungen weiter, materielle Entschädigung für die Opfer des Kolonialismus zu erreichen und in kolonialen Kontexten in unsere Museen gelangte Kunstschätze zurückzugeben.
Redaktion: Erhard Stackl
Erhard Stackl ist freiberuflicher Autor und Journalist sowie Herausgebervertreter des Südwind-Magazins.
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